Seit einigen Jahren übernehmen die Schüler*innen der Religionskurse in Jg. 10 Ehrenämter. Angeleitet und betreut von ihren Lehrer*innen arbeiten sie in Einrichtungen, in den Menschen Hilfe suchen oder betreut werden, in Suppenküchen und auf Pflegestationen, in Kindergärten und in Altenheimen. Also, für einige Wochen kein Religionsunterricht im Klassenraum, sondern - viel mehr: Szenenwechsel.
Ist das noch Religionsunterricht? Durchaus, denn im aktuellen Kernlehrplan ev. Religion ist auf der Seite 30 ff. nachzulesen was die Schüler*innen können sollen:
„Die Schülerinnen und Schüler können Konsequenzen aus dem christlich motivierten Einsatz für die Würde des Menschen für das eigene Verhalten ableiten.“ – Gestaltungskompetenz heißt der Fachbegriff.
Sozialpraktikum 2021
Da in Zeiten von Corona dieses Jahr das Sozialpraktikum leider nicht stattfinden konnte, haben die Schülerinnen und Schüler Präsentationen zu verschiedenen sozialen Einrichtungen in Dortmund und Umgebung erstellt.
Diese Präsentationen haben die 10. Klässler anschließend übersichtlich auf einem Padlet zusammengetragen. So werden auch Schülerinnen und Schülern, die als nächstes ein Sozialpraktikum machen, mögliche Einsatzorte vorgestellt.
Schaut dort gerne mal vorbei, um euch einen ersten Eindruck von diesen Einsatzorten zu verschaffen.
Seit annährend 20 Jahren engagieren sich unsere Schülerinnen und Schüler im 10. Jahrgang ehrenamtlich in sozialen Einrichtungen. Unter dem Titel „Szenenwechsel“ nehmen die Jugendlichen für ca. 6 Wochen an einem schulisch organisierten Sozialpraktikum teil. In dieser Zeit werden die Lernenden (auch Inklusionsschüler & Geflüchtete) von dem Religionsunterricht befreit und betätigen sich aktiv-handelnd in sozialen Bereichen. Dabei setzen sich die 15 bzw. 16-Jährigen mit den herausfordernden Themen Armut, Ausgrenzung, Wohnungslosigkeit, Alter und Krankheit auseinander.
Zu den langjährigen außerschulischen Partnern vor Ort können unter anderem die Wohnungslosenhilfen „Gast-Haus statt Bank e.V.“ sowie der „Brückentreff“ gezählt werden. Als weitere Partner sind die „Bahnhofmission“, die „Herner Tafel“, die Altenzentren „St. Ewaldi“ und „St.Elisabeth“ sowie das Sozialkaufhaus „Jacke wie Hose“ und weitere Einrichtungen zu benennen.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in den sozialen Bereichen der Einrichtungen mit, indem sie beispielsweise in der Essensausgabe behilflich sind, Schlafplätze und Schlafsäcke organisieren, ein Nachmittagsprogramm zur Aktivierung mitgestalten und häufig mit einem offenen Ohr als Gesprächspartner auf Augenhöhe für die Menschen da sind. Der Einsatz konfrontiert die Jugendlichen mit ihrer eigenen Rolle innerhalb unserer Gesellschaft und initiiert oftmals einen Reflektionsprozess über die eigenen Privilegien, Biografiebrüche und Wertvorstellungen. Häufig entsteht der Wunsch, mehr Verantwortung zu übernehmen. Teilweise engagieren sich die Schülerinnen und Schüler über das Praktikum hinaus in den sozialen Einrichtungen.
Auch Anfang des Jahres 2020 vollzogen wieder ca. 45 Lernende einen „Szenenwechsel“ und wurden in gesellschaftlichen Kontexten aktiv, mit denen sie sonst nur selten in Berührung kommen. Hier ergaben sich viele aufregende Motive, die u.a. den „Sozialgenial-Flyer“ schmückten – ein Wettbewerbspreis der„Stiftung Aktive Bürgerschaft“, welchen das Sozialpraktikum der GSG im Jahr 2020 durch das eindrückliche Engagement gewinnen erringen konnte. Das Sozialpraktikum führt in beeindruckender Weise aktiv-handelnd das Schulkonzept „Respekt GSG“ konsequent in lebensnahen Kontexten fort.
Dr. Uta Hippel, Florian Burghaus
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