· Für das einzelne Gespräch stehen 15 Minuten zur Verfügung.
· Klassenlehrerteams können alle Kinder/Eltern ihrer Klasse sprechen (an einem Nachmittag und am Folgetag am Vormittag).
· für Gespräche als Fachlehrer/in anderer Klassen bleibt zusätzlich Zeit (an einem Nachmittag).
Der Unterricht endet am Dienstag nach der 5. Stunde und entfällt am Mittwoch ganz (Studientage für die Schülerinnen und Schüler).
Zielsetzungen von Lernentwicklungsgesprächen:
· In Lernentwicklungsgesprächen tauschen sich Schüler/innen und deren Sorgeberechtigten regelmäßig mit den Klassenlehrern/innen über die individuellen Lernfortschritte und die erreichten Lernstände aus. Bedeutsam ist dabei eine gleichberechtigte, wertschätzende Kommunikation zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrpersonen.
· Als besonders motivierend für erfolgreiche Lernprozesse erweist sich die Erkenntnis der Schülerinnen und Schüler, dass sie Stärken und Potenziale haben, aus denen sie etwas entwickeln können.
· Dabei spielen neben den fachlichen Leistungen auch soziale, personale und methodische Kompetenzen eine wichtige Rolle.
· Im Sinne der Stärkung der Eigenverantwortung der Lernenden für den eigenen Lernprozess ist es sinnvoll, Stärken und Schwächen selbst zu erkennen und die nächsten Lernschritte und –ziele gemeinsam mit den Lehrern und Eltern möglichst konkret zu formulieren und in Form von Zielvereinbarungen festzuhalten.
Rahmenbedingungen für Lernentwicklungsgespräche an der GSG:
· Die Schüler/innen sind verpflichtet, mindestens einmal pro Halbjahr ein Lernentwicklungsgespräch mit den Klassenlehrern zu vereinbaren und zu führen.
· Den Eltern/Sorgeberechtigten sollte es aufgrund der erweiterten Sprechzeiten möglich sein, an dem Gespräch teilzunehmen. Es kann sinnvoll sein, die Eltern explizit in unterstützende Maßnahmen mit einzubeziehen. Die Vereinbarungen zur weiteren Lernentwicklung geben zudem auch den Eltern einen Überblick.
· Jeder Schüler/jede Schülerin präsentiert – nach vorheriger Terminabsprache mit dem Klassenlehrer-Team – zunächst ein gelungenes Produkt des eigenen Lernprozesses (Portfolio, Mappe, Bild, Foto von Projekten, auch gut gelungene Hausaufgaben, Klassenarbeiten oder Tests...) und begründet kurz seine Auswahl (Hinweis: keine Referate halten! Präsentation wird nicht „bewertet“.).
· Die Präsentation dieser individuellen Lernleistungen bildet den Ausgangspunkt des Lernentwicklungsgesprächs und soll dazu beitragen, bei den Stärken des Schülers/der Schülerin anzuknüpfen.
· Vor dem Gespräch füllt jede/r Schüler/in zudem einen Fragebogen zu seinem Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten aus und stellt die Ergebnisse dieser „Selbsteinschätzung“ den übrigen Gesprächsteilnehmern vor.
· Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird diese Selbsteinschätzung durch eine „Fremdeinschätzung“ von Seiten der Eltern und Lehrer/innen ergänzt: Die Klassenlehrer/innen informieren auf der Grundlage schriftlicher Notizen zu Klassenarbeiten und sonstiger Mitarbeit (auch von Kollegen, die andere Fächer vertreten,) über den Leistungsstand sowie das Arbeits- und Sozialverhalten in allen Fächern. Dabei sollte der Fokus auch auf den Stärken bzw. positiven Entwicklungstendenzen des Schülers/der Schülerin liegen.
· Der Schüler/die Schülerin kann Stellung zu den Bewertungen und Kommentaren nehmen bzw. diese werden gemeinsam besprochen.
· Die Klassenlehrer/innen überlegen gemeinsam mit dem Schüler/der Schülerin und den Sorgeberechtigten Möglichkeiten, das eigene Potenzial weiter zu fördern bzw. auszuschöpfen und halten eine Vereinbarung z.B. bezüglich Lern-, Arbeits- und/oder Sozialverhalten schriftlich fest.
· Diese „Zielvereinbarung“ wird in doppelter Form ausgefüllt: ein Exemplar behält der Schüler/die Schülerin, ein Exemplar nehmen die Klassenlehrer/innen zu ihren Unterlagen, um spätestens beim nächsten Lernentwicklungsgespräch darauf zurückgreifen zu können.
Evaluation der Lernentwicklungsgespräche:
Eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Schulkonferenz hat die Feinplanung und Evaluation der Lernentwicklungsgespräche übernommen. Es wurden ein „roter Faden“, Selbsteinschätzungsbögen und ein Formular für die Zielvereinbarung entworfen und eine Befragung bei den Schülern/-innen bzw. Klassen der Sekundarstufe I und ihren Klassenleitungen durchgeführt und ausgewertet. Eine entsprechende Rückmeldung der Eltern soll im Zusammenhang mit den kommenden Lernentwicklungsgesprächen erfolgen. Die genauen Ergebnisse dieser Evaluation sollen bei nächster Gelegenheit in den schulischen Gremien vorgestellt und diskutiert werden.
Als wichtiges Zwischenergebnis der Befragungen kann Folgendes festgehalten werden:
· Die ausgeweiteten Sprechzeiten werden grundsätzlich positiv bewertet.
· Die Tatsache, dass beide Klassenlehrer/innen, Eltern und Schüler/innen am Gespräch teilnehmen, wird besonders von der Schülerschaft überwiegend sehr geschätzt.
· Die Beteiligten bewerten die Schülerpräsentation zu Beginn des Gesprächs meist als positiv, da eine freundliche, stärkenorientierte, schülerzugewandte Atmosphäre geschaffen wird, besonders dann, wenn die „besondere Lernleistung“ von den Anwesenden angemessen gewürdigt wird.
· Die Selbsteinschätzungsbögen werden überwiegend als zielführend erachtet, insbesondere dann, wenn es den Lehrern/innen und Eltern gelingt, sie durch ihre Fremdeinschätzung sinnvoll zu ergänzen.
· Die Zielvereinbarungen werden offenbar ebenfalls grundsätzlich als sinnvolle Ergänzung der bisherigen Praxis betrachtet, da sie das selbstverantwortliche Lernen unterstützen, wenn auch verschiedentlich (Zeit-)Probleme beim Formulieren auftraten und sich die Frage nach der Überprüfbarkeit mit vertretbarem Aufwand stellt.
Die in der Arbeitsgruppe auf der Grundlage der bisherigen kritischen Rückmeldungen entwickelten Anregungen helfen hoffentlich dabei, den nächsten Durchlauf der Lernentwick-lungsgespräche noch zu verbessern. Bei Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Ich wünsche allen Beteiligten einen erfolgreichen Verlauf der Gespräche!