Kaum hat der Schulalltag an der GSG nach der langen Sommerpause wieder begonnen, wird er auch schon auf höchst interessante Art und Weise unterbrochen: Projektarbeit stand für die Jahrgänge 5, 7, 9 und die Oberstufe in der vergangenen Woche auf dem Programm, während die übrigen Stufen auf Klassen- bzw. Studienfahrten unterwegs waren. ‚Unterwegs‘ und ‚außer Haus‘ waren aber auch viele der Daheimgebliebenen im Rahmen ihrer Projekte, in jedem Falle aber jenseits aller Routine.
So machten Klassen des 5. Jahrgangs beispielsweise einen märchenhaften Tagesausflug zur Pension GRIMM, einer interaktiven Märchenausstellung im Schulte-Witte-Haus in Dorstfeld, die nicht nur die Kleinen, sondern auch deren Begleiterinnen sehr begeistert hat. Im Anschluss an einen „objektgesteuerten Märchenvortrag“ konnten die Kinder in einer Märchenausstellung z.B. in die Rolle von Aschenputtel schlüpfen und Linsen sortieren – frei nach dem Motto ‚Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen‘, sich mit Hilfe einer Video-Installation als Märchen-Detektive betätigen oder im szenischen Spiel erproben. „Dies bildet eine ideale Grundlage für die Bearbeitung des Themas Märchen im Deutschunterricht“, schwärmt Wiebke Petig, deren Schüler sich bei den positiven Rückmeldungen fast „überschlugen“. Die Projektwoche stand bei den Nesthäkchen an der GSG im Übrigen unter dem Thema „Wir lernen uns kennen – Wie organisiere ich meinen Schulalltag?“
Deutlich ernsthafter ging es bei den Schülern im 7. Jahrgang zu: Auf dem Programm standen die Namensgeber der GSG, die Geschwister Scholl, in Verbindung mit dem Thema ‚Demokratie und Zivilcourage‘. Die Erkundung uralter Grundlagen von Demokratie konnte beispielsweise im Rahmen eines Ausflugs nach Xanten erfolgen: Im römischen ‚Wandelgang‘ kamen Tacitus, Ovid, Seneca u.a. zu Wort. Die Schülerinnen und Schüler hatten dann innerhalb und außerhalb der Schule auf vielfältige Weise Gelegenheit, sich mit dem Wirken der Geschwister Scholl und ihrer Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ im Dritten Reich auseinander zu setzen. Filme und Tondokumente ließen die Gräueltaten des NS-Regimes und den Mut von Hans und Sophie Scholl und ihrer Gefährten in der Ausübung passiven Widerstands lebendig werden. Im Anschluss an ausführliche Internet-Recherchen erstellten die GSG-Schüler Präsentationen zu Themen wie „Widerstand in Dortmund“, „Volksgerichtshof“ usw. Der Weg führte schließlich bis hinein in die Gegenwart. Unter der Anleitung von Sozialpädagogen und Jugend-Cops konnte aktiv z.B. in Rollenspielen an Kompetenzen wie ‚Teamfähigkeit‘ und ‚Zivilcourage‘ gearbeitet werden. „Ein wirklich gelungenes Programm!“, urteilt Solke Rosier, die ihre Schülerinnen und Schüler als Klassenlehrerin auf diesem Gang durch die Geschichte begleitete.
Ganz unter der Perspektive „Berufsvorbereitung“ stand die Projektwoche des 9. Jahrgangs: Ausgehend von der Erstellung eines ‚Bewerbungs-Knigges‘ konnte in Rollenspielen das kompetente Führen eines Bewerbungsgesprächs trainiert oder die Bewältigung von Einstellungstests erprobt werden. Im Zentrum der Woche stand aber die Berufsfeld-Erkundung in verschiedenen Firmen, die mit der GSG kooperieren: Murtfeldt, Schirmer, Signal Iduna, REWE, KHS u.a. „Die Erfahrungen, die unsere Schüler hier machen konnten, hatte eine Initialwirkung im Hinblick auf die Organisation des Berufspraktikums, das die Schüler vor den Osterferien leisten werden“, freut sich Mitja Hornstein für ihre Schüler. Ergänzt wurde das Programm durch Besuche in der DASA, der deutschen Arbeitsschutz-Ausstellung, und im Berufsinformationszentrum (BIZ), wo die Schüler unter Anleitung ihre Vorstellungen von beruflichen Perspektiven abgleichen konnten mit den jeweils geforderten Kompetenzen.
Die drei Jahrgänge der GSG-Oberstufe waren mit sehr verschiedenen Themen befasst: Im Jahrgang 11 ging es im Wesentlichen um die Einführung in oberstufenspezifische Lerntechniken, aber auch um das Thema „Selbst- und Fremdeinschätzung – Laufbahnberatung und Zukunftsorientierung“. Der Jahrgang 12 war im Rahmen der Vorbereitung der Facharbeiten u.a. unterwegs zur Universitätsbibliothek der TU Dortmund, während der Abiturjahrgang Projekte in verschiedenen Leistungskursen durchführte: Gewässeranalyse am Sorpesee (Biologie), Wasserski-Training in Duisburg (Sport), diverse Museumsbesuche und praktische Arbeiten (Kunst), Erkundungen im Rahmen des Themas „Strukturwandel im Ruhrgebiet“ usw..
September 2019
Didaktische Leiterin
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