Rund 50.000 junge Menschen sitzen in Deutschland Jahr für Jahr auch nach abgeschlossenem Studium noch einmal auf der Schulbank. In NRW müssen sie weitere 18 Monate lang lernen und werden geprüft. Die Rede ist vom Referendariat, der zweiten Ausbildungsphase von Lehrer*innen. Auch an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule werden regelmäßig Referendar*innen ausgebildet, durchschnittlich etwa zehn bis fünfzehn Lehramtsanwärter*innen gleichzeitig, und zwar sowohl für das Lehramt an Haupt-, Real- und Gesamtschulen (Sekundarstufe I), für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (Sekundarstufe II) wie auch für das Lehramt Sonderpädagogische Förderung.
Verantwortlich für die Ausbildung der Referendare*innen ist neben der Schule das zuständige Dortmunder Studienseminar im Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) in der Otto-Hahn-Str. 37 (HRSGe Seminarleitung: Hiltrud Karthaus-Luchs, GyGe Seminarleitung: Holger Viermann, Lehramt SF: Birgit Hilgers). Mit den Seminaren steht die Schule in engem Kontakt, um eine optimale Verzahnung von theoretischer und praktischer Ausbildung zu erreichen. So findet bei regelmäßigen Arbeitstreffen mit den überfachlichen Ausbildern*innen des ZfsL ein permanenter Austausch über die Entwicklungen in Schule und Seminar statt, wird das schulinterne Ausbildungsprogramm möglichst eng mit dem Curriculum der überfachlichen Ausbildung abgestimmt.
Schulintern sind die Ausbildungsbeauftragten für die Koordination der Lehrerausbildung verantwortlich. Diese Aufgabe nehmen zurzeit Petra Mann (didaktische Leiterin), Timo Holzapfel, Jana Petz, Lennart Hooymann und Florian Wemmert wahr.
Vom ersten bis zum letzten „Schultag“ begleiten sie die Referendar*innen, führen sie in die besonderen Gegebenheiten der Geschwister-Scholl-Gesamtschule ein, vermitteln Mentor*innen für die jeweiligen Fächer, helfen bei der Erstellung der Stundenpläne, fungieren besonders in der Anfangsphase oft auch als Ausbildungslehrer*innen. In unterstützender und beratender Funktion nehmen sie am Eingangs- und Perspektivgespräch der Referendare*innen sowie an den Unterrichtsbesuchen der Seminarausbilder*innen teil. Sie vermitteln den Lehramtsanwärter*innen bei regelmäßigen Arbeitstreffen die Inhalte des schulinternen Ausbildungsprogramms und stellen die Kooperation mit dem ZfsL sicher. Zudem beraten sie die Schulleiterin, die die Referendar*innen ebenfalls mehrfach im Unterricht besucht, im Hinblick auf die Langzeitbeurteilung der Schule.
Die praktische Ausbildung findet im Unterricht bzw. unter Anleitung verschiedener Ausbildungslehrer*innen statt. Häufig wird bei der abschließenden Evaluation hervorgehoben, dass die Kollegen*innen der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in besonderer Weise offen sind für die Zusammenarbeit mit den angehenden Lehrer*innen.
Eine besondere Herausforderung für die Referendar*innen in dieser Situation stellt die Doppelrolle als Lernende und gleichzeitig Lehrende dar: Im Studienseminar sind Referendar*innen Auszubildende und werden dort beraten und betreut, aber auch bewertet. An der Schule sind sie Lehrkräfte mit voller Verantwortung für ihren eigenen Unterricht, sind aber andererseits ebenfalls von den Ausbildungslehrkräften und Ausbildungsbeauftragten abhängig. Auch von diesen werden sie beraten und bewertet.
Um den Spagat zwischen Schulalltag und Seminar leisten zu können, sind engagierte Kolleg*innen, die ein offenes Ohr für die speziellen Probleme in dieser Ausbildungssituation haben, eine große Hilfe.
Positiv anzumerken ist im Übrigen, dass es der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in den vergangenen Jahren oft gelungen ist, feste Stellen für die ausgebildeten Referendar*innen anbieten zu können, so dass sich ein hoher Prozentsatz unserer „jungen“ Lehrer*innen aus den an unserer Schule ausgebildeten Lehrkräften rekrutiert.
September 2019, Stand Nov. 2021
Ansprechpartnerin: MANN, DL
in ständiger Vertretung: Wiebke Petig (PETW)